Ein paar kurze Infos
über Essstörungen

Meine Sucht

Essstörung

Wie erkenne ich,
ob ich unter einer Essstörung leide?

Allen Formen der Essstörungen gemeinsam ist, dass die Betroffenen meist eine gestörte Beziehung zum eigenen Körper und zum eigenen Selbst haben. Ein mangelndes oder verzerrtes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein sind bei diesen Erkrankungen symptomatisch. Die Kontrolle des eigenen Körpers durch das Essen oder Nicht-Essen wird Ersatz für Autonomie und Identität. Die Nahrung wird „Mittel zum Zweck“. Darüber hinaus können Essstörungen in Kombination mit einer Abhängigkeit von anderen Suchtmitteln wie z. B. Medikamenten oder Nikotin auftreten.

 

Was sind Merkmale von Essstörungen?

Die drei häufigsten Formen von gestörtem Essverhalten sind die Magersucht, die Ess-Brech-Sucht und die Esssucht. Diese können einzeln auftreten, sich aber auch gegenseitig bedingen oder abwechseln.

 

Magersucht (Anorexia nervosa):

  • Nahezu totaler Verzicht auf Nahrung
  • Starkes Untergewicht
  • Auffallend hohe Aktivität, z. B. Sport bis zur totalen Erschöpfung
  • Betroffene fühlen sich selbst bei lebensbedrohlicher Abmagerung noch zu dick (Körperwahrnehmungsstörungen)
  • Körperliche Folgeerscheinungen: U. a. das Ausbleiben der Menstruation bei Frauen, chronische Verstopfung, niedrige Pulsfrequenz, niedrige Körpertemperatur und Stoffwechselstörungen. Bei extremem Untergewicht kann es zum Versagen der Organe und somit zum Tod kommen.

 

Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa):

  • Beginnt oft mit dem Wunsch, Körpergewicht zu verlieren
  • Selbstausgelöstes Erbrechen und/oder Einnahme von Abführmitteln, um dies zu erreichen, ohne weniger essen zu müssen
  • Heißhungerattacken nehmen immer mehr zu und werden unkontrollierbar
  • Körperliche Folgeerscheinungen: Verlust an Körperflüssigkeiten, Störungen des Elektrolythaushaltes, Muskelschäden, Zahnverfall, Verletzungen der Speiseröhre, Menstruationsstörungen bei Frauen, chronische Verstopfung und Wassereinlagerung in den Gelenken.

 

Esssucht oder auch Binge Eating Disorder (BED):

  • Essen großer Mengen in einem begrenzten Zeitraum
  • Keine Kontrolle über das Essen mehr möglich
  • Starke Schuldgefühle nach dem Essen
  • Essen als Ersatzbefriedigung verschiedener emotionaler Bedürfnisse
  • Starkes Übergewicht (Adipositas)
  • Ständiger innerer Konflikt zwischen Schlankheitswunsch und Essimpulsen
  • Körperliche Folgeerscheinungen: Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Gallensteine, Leberschäden, Stoffwechselstörungen, Gelenkleiden und Wirbelsäulenschäden

 

Wer hilft mir bei Essstörungen?

Um eine Sucht zu überwinden, gibt es eine Vielzahl kompetenter Anlaufstellen. Somit ist für jede*n das Passende dabei.

 

Suchtselbsthilfe

In der Suchtselbsthilfe unterstützen sich Betroffene und/oder Angehörige von Betroffenen gegenseitig. Unsere Gruppenleitungen sind ausgebildete Suchtkrankenhelfer*innen. Die Gruppenleitungen bei mog haben eine zusätzliche Ausbildung zur Unterstützung im virtuellen Raum.

Unsere Online-Selbsthilfegruppen treffen sich per Videokonferenz.

Suchtberatung

In Suchtberatungsstellen unterstützen dich ausgebildete Fachkräfte dabei, deine Abhängigkeit zu überwinden. Eine Auswahl an Anlaufstellen findest du in unseren nützlichen Links.